Artischocke
Die Inhaltsstoffe fördern Gallenbildung und Gallenfluss und werden bei unspezifischen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Reizdarmsyndrom eingesetzt. Bekannt ist auch eine blutfettsenkende Wirkung. Für Luteolin konnte eine Hemmung der körpereigenen Cholesterolbildung gezeigt werden, zusätzlich wird die Ausscheidung von Fetten über die Galle gefördert.
Ferner besitzen Zubereitungen aus Artischockenblättern antioxidative und leberschützende Eigenschaften. Cynarin, das ursprünglich für das wirksame Prinzip gehalten wurde, kommt nur in geringen Mengen in der frischen Pflanze vor und wird erst bei der Extraktbereitung (Wärmebehandlung) gebildet. Mittlerweile werden die Wirkungen der Artischocke auf den in den Blättern enthaltenen Gesamtkomplex an Flavonoiden und Caffeoylchinasäurederivaten zurückgeführt und ist somit ausschlaggebend für die Qualität des Produkts. Präparate, die nur Cynarin enthalten sind mittlerweile vom Markt verschwunden. Artischockenextrakte spielen auch in der Herstellung von Magenbittern und Likörweinen eine Rolle.
Die Artischocke ist eine distelartige, ausdauernde Kulturpflanze mit fiederspaltigen Laubblättern. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette, spätestens im zweiten Jahr einen bis zu 2 m hohen Stängel mit Blütenköpfen. Vor dem Aufblühen geerntete Blütenköpfe werden wegen ihres fleischigen Blütenboden und der Hüllkelchblätter als Gemüse geschätzt. Medizinisch verwendet werden die getrockneten oder frischen Blattrosettenblätter.
Die Artischocke ist im Mittelmeerraum, den Kanarischen Inseln und in Südamerika beheimatet.
Die Blütenköpfe als Gemüse, die getrockneten Blätter in der Volksmedizin als Tee.