Bewegungsapparat
Über 200 Knochen, 100 Gelenke, 600 Muskeln und unzählige Kollagenstränge, Sehnen und Bänder halten unseren Körper zusammen.
Bewegungsapparat

Unser Bewegungsapparat

Mehr als 200 Knochen, 600 Muskeln und 100 Gelenke halten unseren Körper zusammen.

Sie sorgen dafür, dass wir aufrecht gehen, springen und tanzen können und ihr Zusammenspiel lässt uns eine Tasse sicher zum Mund führen und unsere Enkeln auf dem Arm halten. Doch das System ist empfindlich: Unfälle, altersbedingter Verschleiß oder rheumatische Krankheiten können jeden Schritt und jeden Handgriff zur Qual machen.

Stabil und doch beweglich

Unser Bewegungsapparat gleicht einem faszinierenden System aus vielen hundert Puzzlesteinen.

Im perfekten Zusammenspiel sorgt es für Stabilität und Beweglichkeit. Das Skelett übernimmt dabei den passiv stützenden Teil. Mit stabilen Knochen verleiht es uns unsere Gestalt und sorgt für Stabilität. Gleichzeitig gibt es den zahlreichen Muskeln, Sehnen und Bändern, dem aktiven Teil des Bewegungsapparats, feste Ansatzpunkte für ihre Arbeit. Sie sorgen durch ihr Zusammenziehen und Entspannen dafür, dass sich die Knochen und damit unsere Körperteile, aufeinander abgestimmt gegeneinander bewegen. Das fließende Ineinandergreifen unzähliger Bewegungen lässt uns unseren Alltag meistern. Vom langen Stehen bis zum schnellen Laufen, vom schweren Tragen bis zur feinen Handarbeit oder zum Kauen unseres Essens.  

Beweglichkeit bis ins hohe Alter

Babys bekommen problemlos den Fuß hinter ihr Ohr. So flexibel sind Erwachsene nicht mehr. Dafür hat unser Körper die nötige Stabilität erreicht, um auch das Gewicht und die Belastungen eines Erwachsenen zu tragen. Damit er das aber lange und schmerzfrei tut, braucht unser Bewegungsapparat etwas Pflege. Knochen können sonst an Stabilität verlieren. Die Gelenke, die Muskeln und das feine, koordinierende Bindegewebe dazwischen können versteifen und sich schmerzhaft entzünden. Beugen Sie vor!

Spezialisten unter Druck

Gelenke sind kleine Wunderwerke und damit auch anfällig. Vor allem auf die Knie- und Hüftgelenke wirken täglich große Kräfte. So wird das Knie beim Beugen mit dem Sieben- bis Achtfachen des Körpergewichts belastet, zusätzlich oft mit schweren Lasten beim Heben. Springen und Skifahren übertragen enormen Stößen und das Knie zahlt den Preis des aufrechten Ganges. Der lange Hebel hat ein hohes Verletzungsrisiko.

Verletzungen, langjährige Fehl- und Überlastungen, aber auch der altersbedingte Verschleiß, setzen den Strukturen im Gelenk zu. An den belasteten Stellen raut der Knorpel auf. Wie mit „Sand im Getriebe“ erhöht sich dadurch die Reibung und die provoziert Entzündungen. Wo der Knorpel schwindet, greifen Verschleiß und Entzündung  auf die darunter liegenden Knochen über. Es knirscht, knackt, drückt und schmerzt im Gelenk. Jede Bewegung wird zur Qual.

Wichtiger Bestandteil des Knorpelgewebes. Chondroitin. Es trägt zum Widerstand bei Druckbelastungen bei und besteht aus einem Gemisch sogenannter Glykosaminoglykane. Zusammen mit Kollagenhydrolysat zählen sie zu den wichtigsten aufbauenden Knorpelnährstoffen.

Auch schmerzende Gelenke wollen bewegt werden

Schonhaltung verschärft das Problem. Bewegung erhält die Muskeln und die Knochendichte, fördert die Bildung von Gelenkschmiere zur Ernährung des Knorpels und transportiert Entzündungsstoffe und Gewebstrümmer ab. Das belastete Gelenk kann sich besser regenerieren und erholen.

Was ist eigentlich Rheuma?

Bewegungsschmerzen können viele Ursachen haben. Wir stellen die drei häufigsten Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises vor und was dagegen hilft.

Über 200 verschiedene Krankheiten des Bewegungsapparats fallen unter den Begriff „Rheuma“ oder fachsprachlich, „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“. Alle betreffen den Stütz- und Bewegungsapparat und verursachen früher oder später Entzündungen und Schmerzen, die zu Bewegungseinschränkungen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie schätzt, dass etwa ein Viertel der Deutschen an Funktionseinschränkungen des Bewegungsapparats leiden, etwa 10 Millionen davon chronisch behandlungsbedürftig.

Arthritis - die Entzündung

Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Körpereigene Gewebe und Bindegewebe werden fälschlicherweise als fremd angesehen und mit einer Entzündungsreaktion bekämpft. Damit werden langfristig die eigenen Gelenke zerstört. Frauen trifft eine Arthritis etwa dreimal häufiger als Männer, der Krankheitsbeginn liegt meist zwischen 50 und 70 Jahren, doch schon Kinder können daran erkranken. Übergewicht, Rauchen und Infektionen begünstigen die Entstehung einer Arthritis. Meist sind mehrere Gelenke gleichzeitig davon betroffen. Erste Anzeichen: Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit der Gelenke und Schwellungen. Typisch sind akute Arthritis-Schübe: „Heiße“ Beschwerden mit Überwärmung, Schwellung und Rötung. Neben Schmerzmitteln, Kortison und den Basistherapeutika kann u. U. mit neuartigen Arzneimitteln (Biologika) der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Schlimmstenfalls sind Operationen oder künstliche Gelenke notwendig.

Arthrose - der Verschleiß

Mit zunehmendem Alter, aber auch durch Unfälle, schlecht trainierte Muskeln, Übergewicht, Nährstoff- und Bewegungsmangel schwindet bei einer Arthrose die schützende Knorpelschicht in den Gelenken. Wie bei einem Kleidungsstück, das immer an einer Stelle beansprucht wird, bildet sich im Knorpel ein Loch- bis schlimmstenfalls die Knochen frei liegen und schmerzhaft aufeinander reiben.

Erste Probleme treten meist zwischen 30 und 40 Jahren auf, doch zunehmend sind schon Teenager betroffen. Besonders anfällig sind aufgrund der starken Belastung Knie- und Hüftgelenke, aber auch Finger- und Handgelenksarthrosen sind verbreitet. Typisch für die Arthrose ist der Anlaufschmerz, d.h. starke Beschwerden bei Beginn einer Bewegung, die dann etwas besser werden. Außerdem kommt es zu Belastungsschmerzen, Muskel- und Sehnenverspannungen. Bei fortgeschrittener Arthrose entzündet sich das Gelenk oft zusätzlich. Einer Arthrose sollte möglichst frühzeitig gegengesteuert werden, denn bereits abgebautes Knorpelgewebe kann nur schwer wieder aufgebaut werden. Krankengymnastik und Sport, eventuelles Übergewicht reduzieren, das Tragen von Bandagen und Einlagen können helfen. Knorpelnährstoffe wie Collagen-Hydrolysat, Glucosamin und Chondroitin können unterstützend zugeführt werden.

Gicht - die Stoffwechselstörung

Genau genommen ist die Gicht eine besondere Form der Arthritis (Arthritis urica): Knötchen aus Harnsäurekristallen lagern sich in den Gelenken ab und lösen dort lokale Entzündungen aus. Die Ursache ist meist eine Fehlfunktion des Purinstoffwechsels in der Niere – Purine aus der Nahrung werden zu Harnsäure umgewandelt. Die Niere wird langfristig ebenfalls geschädigt. Bei akuten Schüben treten plötzliche, starke Schmerzen oft in nur einem Gelenk auf: Es ist gerötet, stark geschwollen und überwärmt. Fieber und Kopfschmerzen können hinzukommen. Gicht hat eine starke genetische Komponente, aber auch andere Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes können sie begünstigen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Neben Schmerz- und Entzündungsmitteln ist eine purinarme Ernährung (Fleisch, Hefe meiden) und Alkoholverzicht ratsam. Auch harntreibende Arzneitees und Heilpflanzensäfte (z. B. Brennnessel, Schachtelhalmkraut, Hafer) helfen, die übermäßige Harnsäure auszuspülen.

Warum zum Rheumatologen?

Rheumatologen sind Fachärzte für rheumatische Erkrankungen. Meist sind sie zusätzlich Orthopäden oder Internisten. Schmerzen in den Gelenken sollten aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen und ihrem oft chronischen Verlauf in Behandlung dieser Spezialisten. Frühzeitige professionelle Therapien helfen, lange beschwerdefrei und aktiv zu bleiben.

Nährstoffe aus dem Meer

Besonders kombiniert mit Fischöl kann sie die natürliche Regenerationsfähigkeit des Gelenkknorpels unterstützen. Die in Fischöl enthaltene Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) wirkt als Gegenspieler der Arachidonsäure, einer Omega-6-Fettsäure, die an Entzündungsprozessen beteiligt ist. Sie verdrängt diese von den Zellrezeptoren und unterdrückt so Entzündungen. Eine starke Kombi auch für besonders belastete oder vorgeschädigte Gelenke.

Nährstoffe aus dem Meer

Hagebutte - eine starke Pflanze für bewegliche Gelenke

Die rote Hagebutte ist die Frucht der dornigen Wildrose (Rosa canina). Im Herbst leuchtet sie überall aus Hecken und Gärten und Kinder kennen ihre haarigen, mit Widerhaken besetzten Nüsschen im Innern als „Juckpulver“.

Die wohltuende Wirkung der Hagebutte für den Bewegungsapparat ist seit Jahrhunderten bekannt. Aktuelle Studien zeigen, dass die Hagebutte die Gelenkbeweglichkeit besonders sanft und wirkungsvoll unterstützen kann. Sie kann Botenstoffe der Entzündungen an verschiedenen Stellen innerhalb des Entzündungsprozesses hemmen und hilft, natürlich den Stoffwechsel am Knorpel gesund zu halten. Das lässt sich sowohl vorbeugend als auch therapiebegleitend nutzen.

Zu den wirksamen Inhaltsstoffen gehören Vitamin C, Vitamin E, Polyphenole, Tannine, Phytosterole, Galaktolipide, Carotinoide, Fruchtsäuren und Öle.

Die verschiedenen Pflanzenstoffe ergänzen und verstärken sich dabei in ihrer Wirkung gegenseitig. Sie wirken synergistisch. Natürliche Extrakte versprechen das ganze Repertoire und damit die beste Wirksamkeit.

Pflanzenheilmittel als Teil Ihrer Schmerzbehandlung und Regeneration

Die Natur bietet uns viele Heilpflanzen, die sich als natürliche Unterstützung gegen den Schmerz sowie zur Heilung und Regeneration bewährt haben:

Große Brennnessel (Urtica dioica L.)

Der Brennnessel werden entwässernde Eigenschaften zugeschrieben. Sie regt die Arbeit der Nieren an und damit die Wasserausscheidung . Bei ausreichender Trinkmenge entsteht so ein Durchspüleffekt, der den Abtransport von Nierengries, belastende Keimen in den Harnwegen, aber auch von Entzündungsbotenstoffen und Gewebetrümmern unterstützt. Die antirheumatische Wirkung der Großen Brennnessel wird besonders auch auf ihre entzündungshemmende Caffeoyläpfelsäure zurückgeführt. Sie liefert außerdem antioxidative Flavonoide und Kieselsäure zur Stärkung des Bindegewebes, inklusive Knorpel und Knochen. Somit eine gute Wahl zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden.

Ingwer (Zingiber officinale Rosc.)

Eine scharfe Sache. Die unterirdische Sprossknolle des Ingwers steckt voller würziger ätherischer Öle, wie Zingiberen, Zingiberol oder Cineol und voller Scharfstoffe, wie Gingerolen und Shogaolen. Dem Cocktail werden antibakterielle, antivirale, durchblutungsfördernde, wärmende und entzündungshemmende Wirkungen zugesprochen.  Das zahlt sich nicht nur bei Erkältungsleiden und Verdauungsbeschwerden aus. Ingwer ist damit auch besonders wohltuend bei Muskel- und Gelenkschmerzen, besonders an kalten Tagen. Die Heilpflanze blickt in ihren südostasiatischen Heimatländern auf mehr als 4000 Jahre Geschichte als Heil- und Gewürzpflanze zurück und ist schon in alten Rezepturen für Winter-Tees zu finden.

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens DC.)

Die Teufelskralle macht ihrem Namen alle Ehre: In der heißen Savanne von Südafrika krallen sich die kräftig ausgebildeten Widerhaken ihrer Früchte im Fell oder in den Hufen von Weidetieren fest und können ernsthafte Verletzungen verursachen. Dafür sind ihre Wurzelextrakte von großem Nutzen. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd und werden besonders unterstützend bei leichten altersbedingten Gelenkerkrankungen geschätzt. Bezüglich der wirksamen Inhaltsstoffen stehen Iridoid-Glykoside im Fokus, vorrangig Harpagosid. Die Wirkung geht aber vom Gesamtextrakt aus.

Wacholder (Juniperus communis)

Die heimische Zypressenart stand früher als grüne Apotheke in nahezu jedem Garten. Ihre Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherisches Öl mit dem darin enthaltenen Terpineol, sind stark durchblutungsfördernd, entzündungs- und schmerzlindernd. Als Salbe, Badezusatz oder Inhaltsstoff von Franzbranntwein zur äußerlichen Anwendung. Wohltuend bei Arthritis, Arthrose und Sportverletzungen aller Art.

Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense L.)

Der Schachtelhalm ist reich an mineralischen Bestandteilen, wie Kaliumsalzen und Kieselsäure. Wegen des hohen Kieselsäuregehalts wurde er früher auch zum Zinnputzen verwendet, was ihm den Volksnamen „Zinnkraut“ einbrachte. Kieselsäure festigt das Bindegewebe. Die Kaliumsalze sind für die durchspülende Wirkung verantwortlich. Andere Heilpflanzen mit entwässernder Wirkung sind, neben der Brennnessel, auch Birkenblätter und grüner Hafer.

Arnika (Arnica montana L.)

Die Blüten der Echten Arnika enthalten als Wirkstoff unter anderem Sesquiterpenlactone, die entzündungshemmend, abschwellend und antiseptisch wirken. Ihre Auszüge werden deshalb bei stumpfen Verletzungen, wie Prellungen, Blutergüssen und Verstauchungen sowie bei Muskelkater und rheumatischen Beschwerden geschätzt. Die Anwendung erfolgt äußerlich, als Wickel, Kompresse oder zum Einreiben. Innerlich kann Arnika giftig wirken. Auch bei Korbblütler-Allergie ist Vorsicht geboten.

Kommen Sie in Bewegung!

Früher galt: Wer Schmerzen hat, sollte sich schonen. Doch heute weiß man es besser: Sport in Maßen ist eines der besten Mittel bei Rückenschmerz, Gelenkproblemen & Co.

Bewegung hält beweglich, verbessert Koordination und Körperhaltung, löst Verspannungen, kann zudem die Nährstoffversorgung von Knochen, Muskeln und Gelenken ankurbeln. Ob Arthritis, Arthrose, Osteoporose, Rückenschmerzen oder Gicht – Sport kann vorbeugen, Schmerzen reduzieren und die Ursachen bekämpfen.
Neu- und Wiedereinsteiger sollten sich sportmedizinisch checken lassen oder das Vorhaben mit ihrem Arzt besprechen. Nur bis zur Schmerzgrenze, aber nie darüber hinaus trainieren. Am besten ist regelmäßige Bewegung 3 – 4 mal die Woche, dafür reichen je 30 Minuten. Kombinieren Sie am besten verschiedene Sportarten – nach Lust, Laune und Wetterlage.

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