Ferner sind in den Früchten fettes Öl, Phenolcarbonsäuren, Cumarine, Flavonoide und antioxidativ wirkende Verbindungen enthalten. Das ätherische Öl wirkt schleimlösend und Auswurf fördernd auf die Atemwege und hemmt ein bakterielles Keimwachstum.

An den Verdauungsorganen wirkt es krampflösend und blähungstreibend. Daher werden Fencheltee und Fenchelhonig nicht nur wegen des angenehmen Geschmacks vor allem in der Kinderheilkunde zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Atemwegserkrankungen angewandt. Fenchelhonig wird aus Zusatz von Fenchelextrakten zu Honig hergestellt, es gibt aber auch Qualitäten, die nur einen Zusatz von Fenchelöl verwenden.

Reines Fenchelöl sollte bei Säuglingen und Kleinkindern nicht angewendet werden (s. Hinweise). Fenchelfrüchte sind auch Bestandteil von Milchbildungstees, die die Milchbildung stillender Mütter fördern soll.

Beschreibung

Vom Fenchel werden zwei weitere Unterarten unterschieden: der scharf schmeckende Esels- oder Pfefferfenchel (ssp. piperitum) und der Gartenfenchel (ssp. vulgare). Vom Gartenfenchel existieren weiterhin drei Varietäten, der Gemüsefenchel (var. azoricum), der Süßfenchel (var. dulce) und der Bitterfenchel (var. vulgare).

Der Fenchel ist eine ein- bis mehrjährige, z.T. bis über 2 m hoch wachsende Pflanze mit meist fleischig verdickter Grundachse. Die Stängel sind oben verästelt und treiben Blattbüschel und Blütenstängel. Die kleinen, gelben Blüten sitzen in großen Dolden.

Der Gemüsefenchel ist meist einjährig und wird nur bis zu 50 cm hoch. Die Fenchelknolle wird vom unterirdischen Teil junger, fleischig verdickter Blattsprosse gebildet.

Der Süßfenchel besitzt einen weichen, röhrigen Stängel und helle Früchte. Der Bitterfenchel hat einen harten, mit Mark gefüllten Stängel und kleine, dunkle Früchte. Medizinisch verwendet werden die Fenchon reichen Früchte des Bitterfenchels und das daraus gewonnene ätherische Öl. Die Früchte des Süßfenchels werden als Gewürz verwendet.

Medizinisch verwendete Sorten stammen ausschließlich aus Kulturen, da Wildsorten sich meist durch einen hohen Estragolgehalt auszeichnen. Je nach Erntemethode werden beim Bitterfenchel zwei verschiedene Qualitäten unterschieden. Die "Kammware" zeichnet sich durch eine hohe Homogenität aus, da die Früchte jeweils zum optimalen Reifezeitpunkt mittels Spezialwerkzeugen ("Kämme") geerntet werden. Weniger aufwendig ist die Erntemethode des "Strohfenchels". Hier werden die Pflanzen nach dem Mähen in Bündeln nachgetrocknet und anschließen gedroschen.

Herkunft

Ursprünglich war der Fenchel im Mittelmeergebiet beheimatet. Allerdings findet man die Pflanze mittlerweile auch in Europa, Asien und in Teilen Südamerikas und in Afrika. Drogenimporte kommen aus China, Russland, Bulgarien, Ungarn und Ägypten.

Hinweise

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, Gewürze und Kräuter, die Estragol und/oder Methyleugenol enthalten, nicht in größeren Mengen über längere Zeiträume einzunehmen. Entsprechend sollen Kräutertees diese Stoffe möglichst nicht enthalten oder nur in geringen Mengen. Das ist auch realistisch, weil die ätherischen Öle nur sehr eingeschränkt in den Tee übergehen. Dies gilt in besonderem Maße für Kinder und während Schwangerschaft und Stillzeit. Als Beispiele werden hier genannt: Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss, Lemongras sowie Bitterfenchel- und Süßfenchelfrüchte.

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