Zistrose

Pflanze: Cistus incanus
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)

Cistus incanus, auch genannt graubehaarte Zistrose oder einfach Cistus, ist eine spezifische Art innerhalb der Gattung der Zistrosen aus der Familie der Cistaceae. Es handelt sich um eine dekorative Pflanze, die mit ihren farbenfrohen Blüten die raue Gegend im Mittelmeerraum, insbesondere in der Türkei, Albanien und Griechenland für einige Wochen im Jahr bereichert.

Die graubehaarte Zistrose blickt auf eine lange Anwendungstradition als Kraut in Form von Sud oder als Tee zurück. Vor allem in Griechenland wird Cistus gerne als Tee verzehrt, oder als Sud äußerlich angewendet. Schon im Mittelalter wurde das Harz der Pflanze für diverse Zwecke verwendet. Wegen des wohl-riechenden, aromatischen Harzes der Blätter, dem Labdanum, kommen und kamen bestimmte Cistus-Arten auch in der Parfüm-Herstellung zum Einsatz.

Der herbe Geschmack des Teeaufgusses zeichnet diese besondere Pflanze aus. Dieser kommt vor allem aufgrund des entsprechenden Gehaltes an Polyphenolen zustande. Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und tragen unter anderem zu Geruch, Geschmack und Farbe vieler Lebensmittel bei.

Deshalb lässt sich beim Cistus Tee auch ein besonderes Phänomen beobachten: wenn der Tee einige Zeit steht, kann sich ein glänzender, ölig erscheinender Film auf der Oberfläche des Getränks bilden, der auch an den Innenwänden der Tasse und der Teekanne haften bleibt. Hier gehen die Polyphenole mit Mineralstoffen, wie Calcium oder Kalium, die im Teewasser enthalten sind, Komplexe ein, die dann als Teefilm oder sogenannte  „Tea Cream“ sichtbar bzw. „greifbar“ werden. Dieses Phänomen kennt man auch von grünem Tee und Schwarztee, von denen ebenfalls bekannt ist, dass viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind. Der Effekt ist umso stärker, je „härter“, d. h.  je kalkreicher das Wasser ist. Polyphenole sind aber auch bekannt von Rotwein und Schokolade und können in vielen verschiedenen Lebensmitteln vorkommen.

Beschreibung

Die Zistrose wächst als immergrüner, buschiger Strauch bis zu einem Meter hoch. Schon von weitem fällt die Pflanze durch ihre zahlreichen, leicht zerknittert aussehenden, weißen bis rosa-roten Blüten auf, die einzeln oder in Dolden stehen. Sie entfalten ihre hauchzarten Blättchen mit den ersten Morgen-Sonnenstrahlen und fallen schon nach wenigen Stunden wieder ab. Dennoch sind die Sträucher zwischen April und Juni mit Blüten übersät. Die Blüten haben einen Durchmesser von etwa 4-6 cm und weisen 5 Kornblätter und goldgelbe Staubblätter auf.

Die Blätter sind einfach und häufig gegenständig angeordnet, oft mit Nebenblättern. Vor allem gegen die mediterrane Hitze sind die Blätter dicht mit gräulichen Drüsenhaaren überzogen, daher auch der Name „graubehaarte“ Zistrose. Durch die Behaarung wird die Transpiration, also die Verdunstung von Wasser aus den Blättern, deutlich reduziert, was einen effektiven Schutzmechanismus bei großer Hitze darstellt.

Verwendet wird beim Tee das Kraut, d. h. die oberirdischen Teile der Pflanze, v. a. die Blätter und Blüten.

Herkunft

Die Zistrose ist als genügsames Gewächs an die kargen, trockenen Böden im Mittelmeerraum angepasst. Hier gedeihen rund 20 Arten der Gattung Cistus, die alle vielfältige Pflanzenstoffe produzieren. Ihre Heimat sind die sonnigen Kalk-Sand-Böden Griechenlands, Albaniens oder der Türkei. Heute findet man sie im gesamten Mittelmeerraum und auf den kanarischen Inseln. Hier verbreiten sie in der Landschaft ihren aromatisch-harzigen Duft.

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