Flohsamen

Pflanze: Plantago afra L. syn. P. psyllium L. / Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Flohsamen enthalten wie auch der indische Flohsamen (P. ovata Forssk.) besonders in der Samenschale reichlich Schleimstoffe, die bei Anwesenheit von Wasser stark quellen und eine unverdauliche, gelartige Masse bilden.

Beim Flohsamen beträgt der Schleimstoffgehalt 10-12 %, beim indischen Flohsamen dagegen 20-30 %. Durch die Volumenzunahme wird die Darmtätigkeit angeregt und der Darminhalt geschmeidig gemacht. Die Wirkung tritt nach 12 bis 24 Stunden ein, der maximale Effekt wird erst nach einer Einnahme von 2 bis 3 Tagen erreicht. Zubereitungen aus Flohsamen werden daher bei Verstopfung (habituelle Obstipation) oder Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erwünscht ist (z. B. Hämorrhoiden, Analfissuren oder nach Operationen) eingesetzt. Bei wässrigen Durchfällen kann die Einnahme die Stuhlkonsistenz verbessern. Ferner kann eine Behandlung während der Remissionsphase entzündlicher Darmerkrankungen den Krankheitsverlauf stabilisieren.

Die Gabe von Flohsamen bewirkt neben einer schwachen Cholesterin senkenden Wirkung auch eine langsamere Aufnahme von Zucker, was für Diabetiker von Bedeutung sein kann (s. Hinweis).

Flohsamen werden entweder ganz verwendet oder wegen des höheren Quelleffektes die Flohsamenschalen des indischen Flohsamens.

Beschreibung

Flohkraut ist ein einjähriges, aufrecht wachsendes, niedriges Kraut mit schmalen, länglichen Blättern. In den oberen Blattachseln stehen die Blütenzweige und bilden als Blütenstand eine Ähre. Die 2 bis 3 mm langen, dunkelbraunen Samen befinden sich in einer zweikammerigen Fruchtkapsel.

Medizinisch verwendet werden die Samen vom Flohkraut oder Sandwegerich (P. indica syn P. arenaria). In Fertigpräparaten werden überwiegend Indische Flohsamenschalen, die vom Blonden Psyllium (P. ovata) stammen, verwendet.

Herkunft

Die Heimat des Flohsamen ist der Mittelmeerraum und Westasien. Kultiviert wird der Flohsamen in Kuba, Indien, Israel, Japan, Pakistan, Spanien, Südbrasilien und in Russland.

Hinweise

Flohsamen und –schalen müssen grundsätzlich mit viel Flüssigkeit eingenommen werden (mit 200 ml zur Einnahme und 200 ml als direkt folgendem Nachtrunk, damit in der Speiseröhre nichts zurückbleibt). Deshalb werden Flohsamen immer im Stehen oder Sitzen eingenommen.

Weil das Flohsamengel im Darm Arzneistoffe (auch Vitamine und Mineralstoffe) in deren Absorption beeinträchtigen kann, werden Flohsamenzubereitungen grundsätzlich 1 Stunde nach der Arzneimitteleinnahme angewendet.

Verengungen in Speiseröhre oder Verdauungstrakt und Darmverschluss schließen die Flohsamenanwendung aus.

Die Aufnahme von Zucker aus dem Darm kann ebenfalls verlangsamt werden, was bei Diabetikern gegebenenfalls zu berücksichtigen ist.

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