Teufelskralle
Zubereitungen aus der Teufelskrallenwurzel wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Zunächst schrieb man diese Eigenschaften den Iridoidglykosiden zu, mittlerweile geht man allerdings davon aus, dass sie das Ergebnis auf der Wirkung des Gesamtextraktes beruht. Daher sind Aussagen zur Wirksamkeit verschiedener Präparate, deren Extrakte unterschiedlich hergestellt werden und somit auch unterschiedliche Zusammensetzungen besitzen dürften, schwierig (s. Dosierung). Weiterhin problematisch ist, dass häufig auch Harpagophytum zeyheri Verwendung findet, die ein etwas anderes Spektrum an Inhaltsstoffen aufweist. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass klinische Untersuchungen zu teils widersprüchlichen Ergebnissen kommen.
Zubereitungen aus der Teufelskrallenwurzel werden zur unterstützenden Therapie von leichten altersbedingten Gelenkerkrankungen angewendet und können so dabei helfen, die Menge an benötigten herkömmlichen Schmerzmitteln einzusparen. Weiterhin können sie sinnvoll bei chronischen Rückenschmerzen, Hexenschuss und Sehnenentzündungen sein. Die Wirkung setzt allerdings erst langsam ein und kommt erst nach 2- bis 4-wöchiger Anwendung zum Tragen.
Aufgrund des bitteren Geschmacks der Iridoide werden Extrakte aus der Teufelskrallenwurzel auch bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden zur Förderung der Magensäure- und Gallenproduktion verwendet. Wenig untersucht sind bisher die Wirkungen auf das Herz, den Blutzucker und die Gerinnung sowie die Sicherheit bei Langzeitanwendung. Daher ist bei Vorliegen entsprechender Erkrankungen besondere Vorsicht angebracht (s. Hinweise).
Die in Südafrika an den sandigen Steppenregionen der Kalahariwüste beheimatete, krautige Pflanze entwickelt bis zu 1,5 m lange Triebe, die auf dem Boden liegen. Die auffallend großen Blüten sind hellrosa bis purpurrot gefärbt. Die verholzenden Früchte haben armartige Auswüchse, die ankerartige Haken tragen, worauf sich der Name der Pflanze bezieht. Medizinisch verwendet werden die zerkleinerten und getrockneten Sekundärknollen, die bis zu 600 g schwer werden können. Über die Inhaltsstoffe der oberirdischen Teile ist wenig bekannt.
Beheimatet ist die Teufelskralle in den Savannen der Kalahari Namibias und Südafrikas. Von dort wird die Droge aus Wildsammlungen stammend importiert.