Wie alles begann

Zu dieser Erkenntnis gelangte der Mediziner und praktizierende Arzt Dr. med. Otto Greither, nachdem er selbst schwer erkrankte. Dr. Greither war Zeit seines Lebens ein wissbegieriger und neugieriger Zeitgenosse. Er hatte sich schon bald nach seiner Promotion im Jahre 1896 zum Facharzt für Nervenheilkunde weitergebildet und lernte bei bedeutenden Ärzten. Doch damit nicht genug: Er widmete sich zudem dem Studium der Tiermedizin und fügte in Berlin noch ein Studium der Zahnheilkunde hinzu. „Das führte mich zu der Erkenntnis von der Wichtigkeit natürlicher Ernährung und des richtigen Gebrauchs der Zähne beim Kauen der Speisen als Vorbeugung gegen die unendlich vielen Erkrankungen, die ihren Ursprung in der Verdauung und im Darm haben.“
Dieses Wissen kam ihm später zugute, denn mit 30 Jahren wurde Dr. med. Otto Greither, der vorher immer gesund gewesen war, krank. „Ich wurde nervös, litt an körperlicher Schwäche […]. Ich fühlte mich elend und konnte mich bei andauernder Schwäche nur langsam erholen.“ Als sein Gesundheitszustand sich verschlechterte, sollte er sich einer Bauchoperation unterziehen. Bei den Operationsvorbereitungen geschah jedoch ein kleines „Wunder“, denn Wassereinläufe lösten die Beschwerden. Doch kehrte nach kurzer Zeit die Krankheit mit neuer Wucht zurück. Erneut ans Bett gefesselt, dachte er viel über seine Krankheit nach. Dabei kam ihm sein umfangreiches medizinisches Wissen zugute. Seine Erfahrung mit der vorangegangenen Erkrankung ließ ihn vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen seiner Ernährungsweise und seinem schlechten Gesundheitszustand gab. Er schloss nicht aus, dass auch eine unzureichende Verdauung die Krankheit mit ausgelöst haben könnte.
"Gesund durch sich selbst"
Er hielt daher Diät und entwickelte die Selbstmassage gegen Verstopfung weiter, die auch der Lebensreformer Viktor Prießnitz anwandte. Greither prägte dabei den Begriff des „Bauchschnellens“. Darunter verstand er das rhythmische Einziehen und Vorwölben der Bauchdecke. Nachdem es ihm gelungen war, sich durch Diät und die Technik des Bauchschnellens selbst zu heilen, begann sein Wanderleben als Arzt und Forscher. Er übernahm die Praxisvertretung von Kollegen in ganz Deutschland, um regionale Unterschiede in den Ernährungsgewohnheiten der Deutschen zu studieren. Ein halbes Jahr studierte er in der preußischen Staatsbibliothek in Berlin Fachbücher und Reiseberichte über die weltweiten Arten der Ernährung. Später bereiste er weit entfernte Länder. Das Bauchmuskeltraining eines Indianerstamms in den USA mit einem aufgelegten Stein auf dem Bauch als Hilfsmittel inspirierte ihn zur Entwicklung seines Bauchschnellengürtels.
Aufgrund seiner Krankheitsgeschichte entwickelte Greither die Salus-Kur und gründete 1916 das Salus-Werk in der Türkenstraße in München. Die Kur folgte den beiden Prinzipien „Heilen heißt reinigen“ und „Gesund durch dich selbst“. Eine Packung bestand aus 900 Gramm Salus-Öl für die schonende Darmreinigung und zwei Schachteln harnsäurelösende Greitherna-Pastillen zur Entschlackung. Später kamen Heilerde zur Desinfektion des Darms, der stoffwechselfördernde und Harnsäure lösende "Münchner Gesundheitstee" und die Salus-Kräutertropfen sowie der Bauchschnellgürtel, der das Bauchschnellen verstärken sollte, hinzu.