Große Kapuzinerkresse

Pflanze: Tropaeolum majus L.
Familie: Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae)

Die Große Kapuzinerkresse ist im Garten ein Augenschmaus und überzeugt als essbare Dekoration mit pfeffriger Note auf Salaten und Fleischgerichten. Verantwortlich für die Schärfe sind Senfölglykoside, Scharfstoffe, die die Pflanze selbst als Fraßschutz produziert. Besonders die Blätter enthalten hohe Konzentrationen, was sie pharmakologisch bedeutsam macht. Die Scharfstoffe bringen nicht nur uns Menschen ins Schwitzen, sie heizen auch Bakterien und Viren ordentlich ein. Die Senföle werden im oberen Darm absorbiert, sodass die natürliche Darmflora nicht geschädigt wird.

Senföle gelten als natürliche pflanzliche Antibiotika. Sie werden seit Jahrhunderten traditionell zur Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege (Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung), der Haut und Harnwege (Blasenentzündung) eingesetzt. Denn in Lunge und Harnblase entfalten die aktivierten Senföle ihre antibakteriellen und –viralen Eigenschaften.

Ihre hemmende Wirkung auf das Wachstum von Bakterien und Viren sowie ihre entzündungshemmenden Eigenschaften sind wissenschaftlich belegt. Kapuzinerkresse wird heute  zur Vorbeugung, aber auch zur Behandlung  von Infekten der oberen Atemwege und Harnwege empfohlen. Ein besonderes Erfolgs-Duett sind Kapuzinerkresse und Meerrettich. Meerrettich hat Senföle in der Wurzel. Hochwertige und standardisierte Auszüge beider Heilpflanzen, kombiniert mit Vitamin C, sind besonders wirksam. Sehr wohltuend und sehr lecker, wenn auch weniger wirksam,  ist zur nass-kalten Jahreszeit eine feurige Meerrettich-Suppe mit Kapuzinerkresse.

Im Vergleich zu konventionellen Antibiotika kommt es unter der pflanzlichen Therapie zu keiner Resistenzentwicklung. Auch bei wiederholter und langfristiger Einnahme besteht nicht die Gefahr besonders hartnäckige Bakterien heranzuzüchten. Kapuzinerkresse und auch Meerrettich  sind außerdem sehr reich an Vitamin C und Flavonen, die als Antioxidantien das Immunsystem unterstützen.

Beschreibung

Mit kompaktem Blattwuchs und üppiger Blüte schlingt sich die Große Kapuzinerkresse einjährig von Mai bis Oktober um Zäune und Mauern heimischer Gärten. Die runden Blätter sind mit einem Durchmesser von 3 bis 10 cm etwa doppelt so groß wie die Blüten und tragen das typische, von der Mitte entspringende strahlendförmige Adernetz. Bei Regen perlt das Wasser ab wie bei Lotusblüten.

Die Blüten aus fünf gelben, orangen oder roten Blättern, denen ein spitz zulaufender Sporn gegenübersteht, ähneln der Zipfelmütze von Kapuzinermönchen.

Die ganze Pflanze ist essbar. Ihr Geschmack offenbart sich aber erst beim Schneiden oder Kauen, wenn Gewebe verletzt wird. Dann spaltet das Enzym Myrosinase die gespeicherten, geschmacks- und geruchsneutralen Glucosinolate (sekundäre Pflanzenstoffe) in die scharf-würzigen Senföle. Das gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort cresso „scharf“.

Kapuzinerkresse gehört zur  Ordnung der Kreuzblütler. Bei vielen Vertretern dieser Ordnung, darunter Rettich, Radieschen, Rucola, Meerrettich und Senf, wird der scharfe Geschmack durch Senfölglykoside verursacht.

Herkunft

Die Heimat der Kapuzinerkresse sind die Länder Südamerikas, darunter Peru, Chile, Mexiko und Bolivien. Es wird angenommen, dass bereits die Inkas der Pflanze großen Wert zugeschrieben haben. Nach Europa kam sie Anfang des 17.Jahrhunderts, wo sie zunächst als Heilpflanze in Klostergärten kultiviert wurde.

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