Mit kompaktem Blattwuchs und üppiger Blüte schlingt sich die Große Kapuzinerkresse einjährig von Mai bis Oktober um Zäune und Mauern heimischer Gärten. Die runden Blätter sind mit einem Durchmesser von 3 bis 10 cm etwa doppelt so groß wie die Blüten und tragen das typische, von der Mitte entspringende strahlendförmige Adernetz. Bei Regen perlt das Wasser ab wie bei Lotusblüten.
Die Blüten aus fünf gelben, orangen oder roten Blättern, denen ein spitz zulaufender Sporn gegenübersteht, ähneln der Zipfelmütze von Kapuzinermönchen.
Die ganze Pflanze ist essbar. Ihr Geschmack offenbart sich aber erst beim Schneiden oder Kauen, wenn Gewebe verletzt wird. Dann spaltet das Enzym Myrosinase die gespeicherten, geschmacks- und geruchsneutralen Glucosinolate (sekundäre Pflanzenstoffe) in die scharf-würzigen Senföle. Das gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort cresso „scharf“.
Kapuzinerkresse gehört zur Ordnung der Kreuzblütler. Bei vielen Vertretern dieser Ordnung, darunter Rettich, Radieschen, Rucola, Meerrettich und Senf, wird der scharfe Geschmack durch Senfölglykoside verursacht.