Fast jeder kennt Miraculix, den keltischen Druiden der Asterix-Comics, der mit seiner goldenen Sichel Misteln vom Baum schneidet. Mistelsud, nach Mondstand geschnitten und gekocht, galt als Trank für Fruchtbarkeit, Mut, Kraft und Unbesiegbarkeit und Mistel-Amulette schützten vor Unheil. Bis heute ranken Mythen um das besondere Kraut, das als immergrüner Halbschmarotzer hoch oben buschig auf Bäumen wächst und sich dort von deren Saft und Nährstoffen bedient. Die gabelästigen Zweige mit ihren weißlichen Scheinbeeren schmücken im Winter unsere Haustüren und Liebende hoffen auf Glück, wenn sie sich darunter küssen.
Vom Druidenkraut zur Heilpflanze: Die Volksmedizin schätzt Auszüge des gesamten Krauts traditionell zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion. Mistelkrautauszüge finden, z.T. in Kombination mit anderen Heilkräuterauszügen, zum Ausgleichen des Blutdrucks, sowohl von zu hohem als auch zu niedrigem, sowie gegen Schwindel Einsatz. Zu den Inhaltsstoffen gehören Mistellectine, Flavonoide, basische Proteine (sogenannte Viscotoxinde) und Polysaccharide. Mistel-Tee, - Tropfen, -Saft oder Mistel-Präparate in Tablettenform bieten z.B. Reformhäuser an.