Teepflanze

Pflanze: Camellia sinensis
Familie: Teestrauchgewächse (Theaceae)

Camellia sinensis ist die Mutter aller Teepflanzen. Aus ihren Blättern  entsteht je nach Verarbeitung Schwarz- oder Grüntee. Beide enthalten anregende Xanthine, vor allem Coffein (Tein), aber auch die nahen Verwandten Theophyllin und Theobromin.

Grüntee ist besonders reich an Polyphenolen, darunter vor allem ein Stoff mit dem wenig einprägsamen Namen Epigallocatechingallat (EGCG), der je nach Sorte und Ernte bis zu 30 Prozent der Trockenmasse eines  Grüntees ausmachen kann.

Studien lassen für EGCG positive Effekte bei Alzheimer, Multiple Sklerose, Arterienverkalkung, Darm- und Prostatakrebs, Bluthochdruck  oder Diabetes vermuten - sogar beim Abnehmen soll der Sud helfen.

Ein Großteil der Wirkung wird dem Zellschutz zugschrieben. Als Polyphenol ist EGCG ein potentes Antioxidationsmittel. Es fängt zellschädigende freie Radikale ab. Ein halber Liter Grüntee täglich hielt in einer Studie der Berliner Charité die Blutgefäße flexibler.

EGCG wirkt aber auch entzündungshemmend und immunstärkend, senkt die Cholesterinwerte, wirkt keimtötend und hemmt die Bildung von unlöslichen Eiweißfasern (Amyloidfibrillen), die sich zwischen Zellen einlagern und zunehmend die Funktion der betroffenen Organe stören. So eine „Amyloidose“ spielt z.B. bei manchen Herzleiden und bei Alzheimer eine Rolle.

Grüntee trumpft letztlich mit vielen Wirkstoffen auf, auch mit Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und ätherischen Ölen. Catechine sind verantwortlich für Farbe und Geschmack des Teeaufgusses. Über 300 flüchtige Aromastoffe sorgen für einzigartige Geschmacksnuancen, von Adstringenz und leichter Bitterkeit, über Süße, bis zu zart-blumig.

Beschreibung

Camellia sinensis wächst strauchartig bis zu sechs Meter hoch mit wechselständigen gezähnten und elliptischen Blättern. Die Teepflanze ist immergrün. Die jungen Blätter sind unterseitig flaumig behaart. Mit zunehmendem Alter werden sie ledrig und dunkelgrün. Aus den Blattachseln sprießen im Sommer die runden weißen Blüten, prall gefüllt mit gelben Staubblättern. Später bilden sich haselnussähnliche Kapselfrüchte.

Höhe und  Anbaugebiet bestimmen die Konzentration der Inhaltsstoffe und damit auch den Geschmack.  Zur Produktion des Tees wird gemäß alter Tradition nach dem Muster „zwei Junge Triebe und eine Knospe“ gesammelt.

Durch Trocknen entsteht Grüntee. Zu den beliebtesten „grünen“ Sorten zählen der zartbittere grüne Darjeeling, der mild-herb-blumige Jasmintee und der leicht bittere grüne Sencha Tee, der besonders reich an ECGC ist.

Für schwarzen Tee werden die Blätter  gerollt und zerkleinert, so dass das Enzym Phenoloxidase die Blätter chemisch verändert (oxidiert). Das verleiht dem Tee seine dunkle Farbe und seinen speziellen Geschmack, zerstört aber viele gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe, vor allem Polyphenole. Dafür wird aus Schwarztee das Coffein schneller freigesetzt als aus Grüntee und wird entsprechend wegen seiner schneller anregenden Wirkung geschätzt. Seine Gerbstoffe helfen bei Durchfall und verdorbenem Magen.

Herkunft

Camellia sinensis entstammt dem südchinesischen Hochland. Resistent gegen kühles Höhenklima und gelegentlichen Frost wächst sie inmitten der Bergwälder heran und gedeiht vor allem in subtropischem und tropischem Monsunklima mit feuchten, heißen Sommern und relativ trockenen, kühlen Wintern. Die wichtigsten Tee-Erzeugerländer sind heute China, Indien, Kenia, Sri Lanka und die Türkei, die zusammen etwa drei Viertel der Weltproduktion ausmachen. Japan produziert nur Grüntee.

Hinweise

Die Gerbstoffe des Grüntees binden Coffein (Tein) und verlangsamen die Abgabe im Körper. Das Nervensystem wird sanfter aber dafür anhaltender stimuliert als beim Kaffee. Die Ziehzeit bestimmt die Wirkung: Nach dem Aufgießen wird in den ersten drei Minuten vorwiegend das anregende Coffein freigesetzt. Danach geben die Blätter überwiegend Polyphenole und Gerbstoffe ab. Die Gerbstoffe beruhigen den  Magen-Darm-Trakt und verleihen dem Tee den bitteren Geschmack und die herbe Note. Deckel nicht vergessen. Sonst sind die Wirkstoffe im Raum, statt in der Tasse.

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