Reizdarm-Patienten quälen sich mit krampfartigen Bauchschmerzen, Druck- und Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Übelkeit. Die Symptome treten in unterschiedlichen Ausprägungen und Kombinationen auf. Dem irritierten Darm, fachsprachlich auch „Colon irritable" oder „Irritable Bowel Syndrome" (IBS) genannt, fehlt das Konzept für passende Darmbewegungen und den richtigen Cocktail an Verdauungssäften. Er ist überempfindlich gegenüber Druck und Dehnung und oft liegen keine klaren Ursachen vor. Die Belastung der Lebensqualität durch das RDS, zum Beispiel im Beruf, in der Familie oder Partnerschaft oder in der Freizeit, reicht von gering bis erheblich.
Bis die Diagnose „Reizdarm" fällt, ist es oft ein langer Weg. Zunächst müssen alle Krankheiten ausgeschlossen werden, die ähnliche Symptome verursachen und alle möglichen Auslöser sind zu überprüfen. Manchmal reicht Stress. Bei anderen finden sich chronische Entzündungen, Infekte oder eine zurückliegende Antibiotika-Therapie. Fehlleitungen des Immunsystems können dahinter stecken, Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie die Fruktose- oder Laktose-Intoleranz, aber auch ein Tumor. Experten sehen im RDS auch eine funktionelle Störung der sogenannten „Brain-Gut"-Achse (Gehirn-Darm-Achse).