Übersäuerung
Übersäuerung

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Müde, erschöpft oder Probleme bei der Verdauung: Möglicherweise sind das erste Anzeichen einer Übersäuerung. Dabei schafft es der Körper nicht mehr vollständig, für ein ausgeglichenes Verhältnis von Säuren und Basen zu sorgen. Was steckt dahinter und wie äußert sich eine Übersäuerung noch? Finden Sie hier die Antworten sowie weitere Infos zum Thema.

Unterschied: Übersäuerung und Azidose

Der Volksmund verwendet den Begriff Übersäuerung häufig synonym mit Azidose. Jedoch ist das nicht korrekt, denn eine Übersäuerung des Körpers entsteht in der Regel aufgrund einer erhöhten Säurebelastung (wie durch eine überwiegend eiweiß- und fetthaltige Ernährung und eine ungesunde Lebensführung). Über Jahre hinweg kann sich daraus eine chronische Übersäuerung entwickeln.

Eine Azidose hingegen bildet sich beispielsweise durch eine Stoffwechselerkrankung: Das körpereigene Puffersystem kann den Säure-Basen-Haushalt nicht mehr regulieren – Blut und weitere Körperflüssigkeiten übersäuern, was oftmals einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt. Dabei nimmt der pH-Wert (Messwert, der angibt, ob eine wässrige Lösung sauer oder basisch ist) des Blutes einen Wert unterhalb von 7,37 an.1

Mögliche Ursachen einer Übersäuerung

Zu einer Übersäuerung des Körpers kommt es vor allem durch eine ungesunde Lebensweise und Ernährung mit viel

  • tierischem Eiweiß (wie Fleisch oder Milcherzeugnissen),
  • Fertigprodukten oder
  • Süßwaren.

Diese Lebensmittel haben einen säurebildenden Effekt auf den Körper. Darüber hinaus können folgende Punkte eine Übersäuerung begünstigen:

  • Bewegungsmangel: Bewegen sich Menschen zu wenig an der frischen Luft, wird eine geringere Menge Kohlendioxid (Säurebelastung für den Körper) abgeatmet. Zugleich sorgt der Mangel an Sport dafür, dass der Kreislauf weniger oft in Schwung kommt, und dadurch mitunter für eine schlechtere Durchblutung und Darmträgheit.
  • Stress: Durch ständigen Stress schüttet der Körper vermehrt Hormone aus, die für eine Übersäuerung verantwortlich sein können.
  • Alkohol: Baut ihn der Körper ab, entstehen als Stoffwechselendprodukte Säuren im Organismus.
  • Rauchen: Nikotin hat eine schädliche Wirkung auf die Lunge, die folglich behindert wird, säurehaltiges Kohlendioxid über die Atmung auszuschleusen.
  • zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie zu wenig (ideal sind circa zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees am Tag), so bildet der Körper weniger Urin, über welchen Säure ausgeschieden wird.
  • Diäten: Viele Diäten verlangsamen den Stoffwechsel, wodurch nicht selten Säuren schlechter abgebaut werden. Zudem werden durch die vermehrte Bildung von Ketonkörpern zunehmend Säuren generiert.

Um für ein ausgeglichenes Verhältnis von Säuren und Basen zu sorgen, greift der Organismus auf das körpereigene Depot basischer Mineralsalze wie Magnesium oder Kalium zurück. Stößt dieses jedoch an seine Grenzen, gerät der Säure-Basen-Haushalt möglicherweise aus dem Lot. Erste Anzeichen einer Übersäuerung machen sich bemerkbar.

Welche Anzeichen sprechen für eine Übersäuerung?

Eine Übersäuerung zeigt sich zu Beginn oftmals anhand von brüchigen Nägeln, fahler, unreiner Haut oder Haarausfall. Auch das Bindegewebe erschlafft häufig und Cellulite kann sich bilden. Zusätzlich kommt es nicht selten zu Müdigkeit sowie Erschöpfung. Weitere Hinweise sowie Folgen einer Übersäuerung können sein:2

  • Konzentrationsprobleme, nervöse Unruhe
  • Probleme bei der Verdauung (beispielsweise Durchfall oder Blähungen)
  • Mundgeruch
  • Infektanfälligkeit
  • Muskelkrämpfe und -schmerzen
  • Sodbrennen

Auch Kopfschmerzen oder gar Migräne können durch eine Übersäuerung bedingt sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei derartigen Anzeichen einen Arzt um Rat zu bitten. Dieser kann letztlich ausschließen, ob eine Erkrankung für die Beschwerden verantwortlich ist.

Quellen

1 Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: pH-Wert – Warum wird der pH-Wert gemessen? URL: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/ph-wert.html (17.03.2020).
2 Wacker, Sabine/Wacker, Andreas: 300 Fragen zur Säure-Basen-Balance. München: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH 2016. S. 46-47.

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